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Ginkgo

Apothekerin Katrin Bräuer über Ginkgo und die Verwendung als Heilmittel

Was macht den Ginkgobaum so interessant?
Der ursprünglich aus Asien stammende Ginkgobaum wird oft als „lebendes Fossil“ bezeichnet, da er der letzte lebende Vertreter einer Gruppe von Samenpflanzen ist und sich während der Evolution seit dem Tertiär nicht verändert hat. Ginkgo hat sich als Straßenbaum bewährt, da er resistenter gegen Umwelteinflüsse wie Gifte, Hitze und Strahlen ist als andere Bäume. Warum das so ist, kann nicht vollends geklärt werden.
Man vermutet, dass die Ginkgo-Inhaltsstoffe den oxidativen Stress, der zur Schädigung der Mitochondrien führen kann, in der Pflanze reduzieren. Ginkgo-Extrakt kann schon in relativ niedriger Konzentration Mitochondrien vor schädigenden Substanzen schützen bzw. ihre Wiederherstellung unterstützen.


Worin liegt die medizinische Bedeutung des Ginkgo und worauf sollte man bei der Auswahl von Produkten achten?

Schon früh erlangte Ginkgo in Asien medizinische Bedeutung. Während in der Traditionellen Chinesischen Medizin heute noch Extrakte aus Ginkgo-Samen und Blättern verwendet werden, führten in Deutschland wissenschaftliche Untersuchungen von Dr. Willmar Schwabe (1907–1983) zur Einführung eines Extraktes aus Ginkgo biloba zur Behandlung von Durchblutungsstörungen und Zerebralsklerose.
Die Blätter selbst werden therapeutisch nicht angewendet. Sie dienen als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Extraktes EGb 761 nach einem aufwändigen patentgeschützten Verfahren. Das Verfahren der Firma Schwabe gewährleistet, dass die Inhaltsstoffe, die
zur Wirksamkeit beitragen wie Flavonglykoside und Terpenlactone bis zum 20- fachen angereichert und unerwünschte Inhaltsstoffe z. B. die zu Magenreizungen führende Gingkolsäure entfernt werden. Der Spezialextrakt enthalten im Fertigarzneimittel Tebonin® ist daher pharmakologisch weder mit Ginkgo-Blättern als Tee noch mit Ginkgo-Präparaten, die als
sogenannte Nahrungsergänzungsmittel in Supermärkten und Drogerien vertrieben werden, vergleichbar.Mit dem Extrakt EGb 761 wurden zahlreiche klinische Studien durchgeführt, die die Wirksamkeit bei hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrensausen, Kopfschmerzen, aber auch bei arterieller peripherer Verschlusskrankheit belegten.

Bei welchen Indikationen sollten Ginkgo-Produkte noch Anwendung finden?
Hauptzielgruppe sind Personen mit Demenz. Sowohl bei Alzheimer als auch bei vaskulärer Demenz kann Ginkgo-Spezialextrakt hier die kognitiven Parameter verbessern, also die geistige Leistungsfähigkeit steigern und das Zurechtkommen im Alltag erleichtern.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bestätigte im Rahmen einer Arzneimittelbewertung 2008 diesen Nutzen, sofern täglich 240mg eingenommen werden.
EGb 761 ist als wirksames Antidementivum international anerkannt. Eine antidementielle Therapie sollte so früh wie möglich eingeleitet und über einen längeren Zeitraum fortgeführt werden. Ich werte hier eine Stabilisierung des Zustandes bzw. eine
Verlangsamung der Progression bereits als Therapieerfolg.
Insgesamt scheint mir die medikamentöse Therapie von Demenzkranken sehr bescheiden. Ich denke, dass hier auch der Budgetdruck, unter dem die Fachärzte stehen, eine Rolle spielt.Eine weitere Indikation sind leichtere kognitive Beeinträchtigungen, die auf normalen Alterungsprozessen beruhen. So bewirkt 240 mg Ginkgo-Spezialextrakt verbesserte Gedächtnisleistung, Informationsverarbeitung und Konzentration sowie steigende Stresstoleranz – wichtige Faktoren für die im Berufsleben stehende Generation über 50.

Die Fragen stellte Dr. Helga Uebel.
Ein Fossil als Medizin

Quelle: TOP Gesundheitsforum 6. Sonderausgabe TOP-Magazin, September 2011

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